Mittwoch, 25. Juli 2012

Wie die Zeit vergeht...

Hallo ihr Lieben!


Wie die Zeit vergeht.. Ich habe das Gefühl, die Zeit rast nur so an einem vorbei. Gerade war noch Wochenende und schon ist man montags wieder auf dem Weg zur Arbeit. Werktags ist man vom Alltag gefangen und ist irgendwie sehr froh, abends einfach zuhause zu sein. Wenn man also auch unter der Woche etwas erleben will, sollte man nach der Arbeit möglichst nicht nach Hause gehen, sondern gleich raus. Hat man erstmal den Schlüssel ins Schloss der Wohnung gesteckt, ist der Tag nämlich quasi gelaufen. Es überfällt einen dieses bestimmte Gefühl, irgendwie eine Mischung aus Müdigkeit und Wohlbefinden und einer großen Portion Lust, sich nun nicht mehr bewegen zu wollen. Essen, Fernsehen und Schlaaafen. 
Ich habe einmal mit meiner Großmutter darüber gesprochen, dass mir die Zeit irgendwie davon läuft und fragte wie es denn für sie sei. Sie meinte darauf, dass es mit dem Alter nur noch schlimmer wird. Da frage ich mich ein wenig, wie das möglich sein soll. Gefühltermaßen ist das Leben also übermorgen schon vorbei. Wann fand dieser Wandel statt? Kamen einem in der Kindheit die sechs Wochen Sommerferien nicht ewig vor? Schaut man jetzt darauf zurück, kann man sich kaum noch erinnern und überlegt man mal, was man die vergangenen sechs Wochen so getan hat, entdeckt man doch irgendwie nicht viel Neues. Man kann also weiter gespannt sein. Mal schauen, was ich meinem Enkelkind, gefühltermaßen morgen, dann auf die gleiche Frage antworte. 

Mittlerweile bin ich sage und schreibe schon über vier Monate in Deutschland. Knapp drei davon bin ich bereits in der Arbeitswelt. Direkt nach meiner Ankunft, konnte ich es gar nicht fassen wieder in der alten Heimat zu sein. Alles schien so fremd und kalt und grau. Jetzt ist schon Ende Juli, prinzipiell Hochsommer, auch wenn der sich ziemlich gut zu verstecken weiß. Alles ist wieder grün und vertraut. Indien scheint wie ein Traum, der irgendwann mal Wirklichkeit war. Unglaublich.. Die Zeit bei den Ordensschwestern im Krankenhaus und bei "meinen" Kindern in Sevagram.. alles scheint so weit weg zu sein und man kann sich kaum vorstellen, dass man einmal viel Zeit miteinander verbracht hat. 
In den nächsten Wochen kommen immer mehr Freiwillige aus der ganzen Welt wieder nach Hause. Ein Jahr Auslandserfahrung ist dann vorbei. War es nicht quasi gestern als wir uns alle verabschiedet haben? Ich bin schon jetzt auf unser Wiedersehen Ende September gespannt. Zu hören was alle erlebt haben, wie ihre Zeit gewesen ist und auch wie sie sich persönlich weiterentwickelt haben. 
Ich bin schon wieder so im Alltag drin, dass mir sogar die Ratte in meinem Zimmer gar nicht mehr so schlimm vorkommt und eine fast nette Abwechslung darstellen würde. 

Ich bin sehr sehr dankbar dafür, dass ich diese Erfahrung in Indien machen durfte. Und auch die Seiten, die ich dort als schwierig empfand, zeigen sich heute in einem viel schöneren Licht. Auch wenn ich nie gedacht hätte, dass ich es sagen würde, aber ich vermisse die Zeit. 

Genug in alten Erinnerungen geschwelgt.. auch die jetzige Zeit hat natürlich ihre Vorzüge. Schließlich habe ich das große Glück eine feste Anstellung zu haben und das in einem Job, der mir sehr viel Freude bereitet. 

Mir geht es soweit gut und ich bin schon selbst gespannt, ob ich es schaffe wirklich regelmäßige Einträge zu verfassen. Ich hoffe ihr seid nicht böse wenn nicht! ;) 

Alles Liebe

Priya